Samstag, 23. Februar 2013

Luftverschmutzung im Alltag

Welche Folgen hat wohl die allseits erwähnte Luftverschmutzung in China? Merkt man denn im Alltag etwas davon? Ja, schon. Manchmal ist die Landschaft nur als schemenhafte Silhouette zu erkennen - obwohl wunderbares Wetter ist. Nicht einmal in ihren eigenen vier Wänden wird die tapfere Hausfrau ;) von dieser Plage verschont.
Als kleine Illustration, die nicht in den Seiten gängiger Tageszeitungen zu finden sind, sollen diese Bilder einer chinesischen Decke dienen.

Noch ruhen die Deckenpaneele friedlich unter ihrer Dreckschicht...

... doch eine halbe Stunde später...

Fast wie neu!!!

Montag, 18. Februar 2013

The biggest snow in Suzhou!

Der Wetterbericht hatte es ja angekündigt. Doch trotzdem war die Überraschung heute Morgen beim Öffnen der Vorhänge groß. Wenn überhaupt Schnee dann wahrscheinlich eine minimale Überzuckerung wie beim letzten Mal.
In diesem Ausmaß bescherte der Schnee - neben mal wieder SENSATIONELLEN Luftwerten - den Kindern in Suzhou eine Ferienverlängerung um einen Tag. Die Nachbarskinder haben das gleich genutzt, um einen Schneemann zu bauen. Voller Begeisterung verkündete der kleine Nachbarsjunge: "This is the biggest snow in Suzhou!"









Sonntag, 17. Februar 2013

Lasst die Löwen tanzen...

Wie die ersten Tage im Jahr sind, so wird auch das restliche Jahr verlaufen... Und wenn am 5. Tag des neuen Jahres der "God of Wealth" (Gott des Reichtums) zu Besuch kommt, dann sollte er auch wirklich bei ALLEN mal vorbeigeschaut haben... Nur: Wie findet er einen? - Die Antwort auf diese Frage ist simpel, bunt, laut und stinkt... Feuerwerk! So dass ab 23h des vorhergehenden Abends ein wahres Flammeninferno die Stadt erhellte.
Am nächsten Tag soll die Gottheit natürlich auch weiterhin positiv gestimmt werden und man möchte zudem die bösen Geister des alten Jahre vertreiben. Dazu eignet sich hervorragend der Tanz der Löwen. Vor der malerischen Kulisse der "Scenic Site of seven mile long Shan Tang" wurde zu diesem traditionellen Spektakel eingeladen - laut Veranstaltungskalender ab 10:00h. So weit so gut - belohnt wurde, wer schon eine halbe Stunde vorher am Ort des Geschehens zugegen war.
Zunächst fanden sich der Zeremonienmeister, die Tänzerinnen, die Boote, die Muscheln (?), die Weisen aus dem Reich der Mitte, die Böllerer, die Straßenkehrer und die Polizei an der kleinen Pagode ein. Und natürlich die Schaulustigen inklusive drei "lao wai".


Das erste Tänzchen wurde von Booten und Muscheln vorgeführt und mit dem fachmännischen Abbrennen von Kracherketten und der Böllerboxen abgerundet.


Nach dieser feinen Trommelfellmassage chinesischer Art waren die Straßenkehrer an der Reihe, die beherzt ihre Bambusbesen schwangen und die Festzen der "Rauchblumen" zu einem Häufchen zusammenkehrten und in einem Blecheimer verschwinden ließen.


Löwen, Tänzerinnen etc. stellten sich zu einem Festumzug auf, im Hintergrund wurden noch die doppelten Böllerschläge aufgebaut. Nachdem der letzte - mit Zigarettenglut gezündete - Kracher das Zeitliche gesegnet hatte, setzten sich alle in Bewegung und zogen mit Trommeln und Musik durch die kleine Einkaufsstraße...



... wobei der Eingang natürlich erst noch "freigesprengt" werden musste!



Am laternengerahmten Wort "Glück" vorbei zogen alle gemeinsam zu einem kleinen Platz vor einer Oper. Dort kamen dann noch einmal sämtliche Darsteller zum Einsatz. Auf dem Balkon vollführte der Zeremonienmeister - gut abgeschirmt durch ein Dutzend Fotografen, die das Geschehen für die Nachwelt dokumentierten - eine "God-of-Wealth"-Zeremonie. Dann kam endlich der Auftritt der beiden Löwen!


Drei Minuten lang bewegten sich die vier Männer im "Löwenstil" zum Klang der Trommel, beschnupperten sich, stellten sich auf ihre Hinterfüße ...  und trieben so die bösen Geister aus.


Sonntag, 10. Februar 2013

Mit Chinaböllern in China böllern...

Wie an so vielen Orten der Welt bietet der Jahreswechsel die geeignete Möglichkeit, um laut zu böllern und Feuerwerk abzubrennen. Zwar bieten sich hier auch unter dem Jahr zahllose Gelegenheiten, aber die Vertreibung des "Jahres-Monsters" ist doch ein gewisser Höhepunkt in der ganzen Feuerwerkerei. Um dem Jahr des Drachen so richtig den Gar aus zu machen wird schon den Abend über immer wieder mal ein Feuerwerkchen und ein paar kleine Böller gezündet. Ab 23 Uhr geht´s dann los und ab 0:00 Uhr wird das Monster von allen Richtungen her beschossen.
Auch wir haben ein paar yan hua ("Rauchblume") bao zhu - also Feuerwerkskörper erworben. Die mit einem knallpinken Hinweiszettel übergeben wurden. Dessen Inhalt erschloss sich uns in so weit, dass wir wissen, dass die herstellende Firma eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung ist, die uns wiederum dazu gratuliert, ihr Produkt gekauft zu haben. Weiterhin folgen fünf Hinweise. Möglicherweise sollte der untere Abschnitt auch von uns unterzeichnet werden... Aber wer weiß das schon.
Jetzt haben sich die Rauchblumen in Feinstaubwolken aufgelöst, ab und zu wird noch ein wenig geböllert und wir können sagen: Willkommen im Jahr der Wasser-Schlange!

Unsere Feuerwerksausbeute

Sicherheitshinweise zum Abbrennen der Feuerwerkskörper

sachgerechte Lagerung vor dem Abbrennen

Pfennigskracherle-Kette mit Extra-Wumms

Die ersten "Rauchblumen"

Feuerspuckende Räucherstäbchen

Ascheregen

Schöner als der Mond und schöner als die Sterne...

... leuchtet auf Erden meine Laterne! Im Rahmen des Frühlingsfests - oder auch Chinese New Year - ist am Moon Harbor eine Laternenausstellung aufgebaut worden. Die "Laternen" erinnern ein wenig an die Wagen der Kärwa- oder Faschingsumzüge. Nicht ganz so ironisch, spöttisch oder kritisch versteht sich.








Freitag, 8. Februar 2013

Snow-Zhou

Es ist die Überraschung des gestrigen Tages: Es schneit. Der digitale Wetterfrosch sagt 3 Grad Tagestemperatur an als sich der Regen in weiße Flöckchen verwandelt... Zunächst nur ein paar, dann immer mehr. Da kann man sich zwicken so viel man möchte - der Schnee bleibt. Und die Luftqualität erreicht ein Rekord-Hoch:
"Air quality is considered satisfactory, and air pollution poses little or no risk."
Ist das nicht herrlich?! 

下雪!

Schneeflöckchen, Weißröckchen... Du wohnst auf den Dächern und mir ist jetzt kalt!

Chinesischer Schnee

Die Buckelpiste hinter unserem Haus

Auf der anderen Seite des Zauns...

Sonntag, 3. Februar 2013

Wer will die fleißigen Handwerker seh´n...

... der muss sonntags nach Suzhou geh´n!

Wir müssen jedoch ein Stück ausholen: Samstag, milde Temperaturen - Zeit, die Heizung etwas herunter zu schalten oder gar ganz abzudrehen. Immerhin sind wir ja in China und nicht in einer finnischen Sauna... Jedenfalls fängt plötzlich wieder die Leitung außen am Haus das lecken an. - Da ja in Kürze das Frühlingsfest kommt und der ein oder andere auch schon früher in den lang verdienten Urlaub geht, kann das Problem nur noch Sonntag behoben werden. Na, gut.

Zwischen 15:00 und 15:30h soll der Handwerker hier auftauchen. 16:00h und niemand kommt. - Ja, der Handwerker sei noch unterwegs - beeile sich aber. Um 17:00h tauchen drei (bei jedem Arbeitseinsatz werden es mehr...) Handwerker auf - bzw. zwei Handwerker und der Chef. Eine mittellange Diskussion hin und her, einige Telefonate... dann die Übersetzung: Man könne das Problem schon beheben, es scheitere aber an der Leiter. Die Leiter unseres "Wohngeheges" (compound) sei verliehen - allerdings habe das Management gerade vergessen an welches Haus sie verliehen worden sei. Also wird eine Leiter von einem "Nachbarcompound" organisiert. Während der Chef sich auf den Weg macht, um die geliehene Leiter abzuholen, bauen die beiden Handwerker schon mal im Haus einen Heizkörper aus.


Dazu werden lediglich noch eine flache Schüssel und Tücher zum Wasseraufwischen benötigt.

Nach einer Weile ist dann auch der Chef mit der Leiter zurück, so dass seine beiden Mitarbeiter das defekte Verbindungsstück in der Leitung austauschen können. Da er die ganze Verantwortung trägt, überwacht er das ganze Unterfangen aufmerksam vom Boden aus, während er die ein oder andere Zigarette raucht.